Scham

Scham ist die Fähigkeit, den körperlich notwendigen Raum für sich selbst zu signalisieren (physiologische Grenzziehung).

Physiologische Korrelation: Augen und Gleichgewichtsorgane mit ihren Relationen zu Sorgesignalen (TRO und Nebennierenmark).

Scham ist die (adversiv) von der Physiologie nerval und hormonell gesteuerte Möglichkeit, sich vor Übergriffen jeder Art (muskulös ebenso wie visuell oder akustisch) zu schützen. Sie signalisiert die Notwendigkeit, sich auf sich selbst zu beziehen, ggf. auch die Situation tatsächlich zu verlassen (nicht nur durch Minderung der Bewusstseinswahrnehmungen). Sie reguliert die Abwehrmöglichkeiten gegenüber Verfügbarkeitsansprüchen von draußen und noogenen Lähmungserscheinungen von drinnen. (Das natürliche) Scham(empfinden) wird in Verwundungserfahrungen (v.a. durch Übergriffe) noogen umgewandelt in ein moralistisch orientiertes Peinlichkeitsempfinden, das sich auswirken kann in:
a. Weglassen von Informationen, die zur Diagnostik einer Symptomatik hilfreich bis sogar unerlässlich sind;
b. Bravheitsbekundungen über Erfüllung von notwendigen Eigenarbeiten, die jedoch (wenigstens so) nicht der Wirklichkeit entsprechen;
c. Verschiebungen des Empfindens der Verletzung von Scham in die Symptomatik von Phobien, Isolationstendenzen, Selbstbeschuldungen, Überkompensationen, religiösen und/oder sexuellen Sonderpraktiken u. ä.

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